Schmieden, sägen, feilen, Gold & Silber

Wie sieht eine Ausbildung zur Goldschmiedin aus?

Du kannst dich für Schmuck und Design begeis­tern. Du hast gemerkt, dass du kon­zen­triert arbei­ten und hand­werk­lich fit bist. Du hast schon ein Prak­ti­kum bei einer Gold­schmie­din gemacht und gemerkt: diese Arbeit gefällt mir. Dann fin­dest du hier einige Infos zur Aus­bil­dung.

Du kannst eine 3.5-jährige Aus­bil­dung bei einer Gold­schmie­de­meis­te­rin machen. Dort lernst du alle prak­ti­schen und hand­werk­li­chen Dinge, die du für den Beruf benö­tigst: ver­schie­de­ne Metal­le zu ver­ar­bei­ten, sägen, feilen, löten, schmie­den und vieles mehr.

In der Berufs­schu­le, die du wöchent­lich oder im Block­un­ter­richt besuchst, ver­tiefst du die not­wen­di­gen theo­re­ti­schen Berei­che wie Metall­kun­de, Edel­stein­kun­de, Mathe­ma­tik, Gold­schmie­de­tech­ni­ken und noch eini­ges mehr. 

 

Einige Beispiele aus dem ersten Ausbildungsjahr

Weitere praktische Fähigkeiten, die du lernst:

Fächer wie Hand­zeich­nen, 3-D Model­lie­rungs­pro­gram­me, Plas­ti­sches Gestal­ten, Design­ent­wurf und Kunst­ge­schich­te werden dort auch unter­rich­tet. Also ein sehr abwechs­lungs­rei­ches Pro­gramm.  

Wie sieht es mit den Ausbildungsplätzen in einer Goldschmiede-Werkstatt aus?

Gut ist es sich schon sehr früh­zei­tig um einen Aus­bil­dungs­platz zu bewer­ben, da nur sehr wenige Gold­schmie­de­stu­di­os einen Aus­bil­dungs­platz anbie­ten. Start der Aus­bil­dung ist immer im August.

Warum gibt es so wenige Ausbildungsplätze?

Die Gründe hier­für sind meis­tens sehr simpel. Oft werden die Gold­schmie­de­werk­stät­ten nur von der Inha­be­rin geführt und sind räum­lich sehr begrenzt.  Das hast du sicher­lich schon bei deinen Besu­chen gese­hen.  Du benö­tigst aber einen eige­nen Werk­tisch sowie dein eige­nes Werk­zeug. Wohin damit, wenn der Platz nicht vor­han­den ist? Außer­dem steht dir ein Aus­bil­dungs­ge­halt zu, das zwi­schen 300 bis 800 Euro liegt. Das ist für viele kleine Werk­stät­ten ein­fach nicht mög­lich.  Zudem hat die Gold­schmie­din oft gar nicht die Zeit, die not­wen­dig ist, um dich in die Basics des Gold­schmie­de­hand­werks ein­zu­ar­bei­ten und dich bei deinen fort­ge­schrit­te­nen Arbei­ten zu beglei­ten sowie dir die not­wen­di­gen Schrit­te zu erklä­ren und vor­zu­füh­ren.

Was können dir Handwerksschulen als Ausbildungsalternative bieten?

Es gibt 5 Hand­werk­werks­schu­len, an denen du auch deinen Abschluss als Gold­schmie­din machen kannst, wenn du keinen Aus­bil­dungs­platz in einer Gold­schmie­de fin­dest. Auch hier fängt die Aus­bil­dung im August an. Die Bewer­bungs­fris­ten liegen schon im Februar/ März. Danach folgt eine Auf­nah­me­prü­fung vor Ort. In den Werk­stät­ten der Schu­len lernst du die unter­schied­li­chen Ver­ar­bei­tungs­me­tho­den mit spe­zi­el­len Maschi­nen kennen und kannst sie im wei­te­ren Ver­lauf für deine Ent­wür­fe nutzen, wie zum Bei­spiel Die Zieh­bank für Drähte, das Laser­schwei­ßen, den Muf­fel­ofen und den 3D Dru­cker. Also 'Werk­zeu­ge', die für viele Gold­schmie­din­nen nicht ren­ta­bel sind. Der Kon­takt mit Kun­din­nen und das Arbei­ten an realen Auf­trä­gen und Repa­ra­tu­ren fällt an einer Hand­werks­schu­le weg.

Informationen zu den Handwerksschulen

An den Hand­werks­schu­len in Hanau, Kauf­beu­ren-Neu­g­ablonz, Kai­sers­lau­tern und Schwä­bisch Gmünd ist der prak­ti­sche Teil des Gold­schmie­dens in dem Schul­pro­gramm inte­griert und du ver­bringst deine gesam­te Aus­bil­dungs­zeit von 3 bis 3.5 Jahren vor Ort.

An der Gold­schmie­de­schu­le in Pforz­heim wird der theo­re­ti­sche und ent­wurfs­ori­en­tier­te Teil in den ersten 2 Jahren unter­rich­tet. Danach musst du bei einer Gold­schmie­de­werk­statt in 1.5 Jahren deine prak­ti­sche Aus­bil­dung absol­vie­ren.

Inner­halb der Aus­bil­dungs­zeit gibt es ver­schie­de­ne Tests, die dich, wenn du sie erfolg­reich bestan­den hast, in das nächs­te Jahr führen. 4-6 Monate vor deinem Aus­bil­dungs­en­de fängst du mit deiner fina­len Auf­ga­be an: dein selbst ent­wor­fe­nes und geschmie­de­tes Gesel­lin­nen­stück, dass du vor dem Prü­fungs­team der Hand­werks­kam­mer prä­sen­tierst. 

Was für Möglichkeiten hast du nach deinem Abschluss?  

Du kannst jetzt als Gesel­lin bei deinem Aus­bil­dungs­be­trieb arbei­ten oder dich bei einer ande­ren Firma oder Werk­statt bewer­ben. Mit zuneh­men­der Rou­ti­ne und Fes­ti­gung deiner Fer­tig­kei­ten wird sich auch dein Arbeits­feld ändern.  Es gibt wie in allen Hand­werks­be­ru­fen die Wei­ter­bil­dung zur Meis­te­rin. Du ver­tiefst deine Fähig­kei­ten und dein Fach­wis­sen und lernst die Basics der Betriebs­füh­rung. Der Abschluss erlaubt dir auch später selber aus­zu­bil­den.

Die selbst zu finan­zie­ren­de Wei­ter­bil­dung wird von eini­gen Hand­werks­kam­mern und Berufs­fach­schu­len in einem Teil­zeit-oder Voll­zeit-Format ange­bo­ten. 

Einige Berufs­fach­schu­len bieten auch eine zusätz­li­che 2-jäh­ri­ge  Edel­stein­fas­ser Aus­bil­dung an, da dies eine sehr spe­zi­el­le Arbeit ist, die unter ande­rem beson­de­re Ver­ar­bei­tungs­tech­ni­ken  beinhal­tet. 

Die Wei­ter­bil­dung als 'Gestal­te­rin im Hand­werk‘ gibt dir die Mög­lich­keit deine Desi­gn­qua­li­tä­ten und Fähig­kei­ten an eini­gen Aka­de­mien der Hand­werks­kam­mern oder spe­zi­el­len Stu­di­en­gän­gen der Berufs­fach­schu­len zu ver­tie­fen.

Wenn du noch mehr in den Design Pro­zess ein­stei­gen möch­test oder deiner Arbeit eine künst­le­ri­sche Aus­rich­tung geben möch­test, dann bieten dir einige Kunst­hoch­schu­len und Design-Uni­ver­si­tä­ten diese Option. Sowohl in Deutsch­land als auch in ande­ren Euro­päi­schen Län­dern fin­dest du pas­sen­de Uni­ver­si­tä­ten.

Beruf: Gold­schmie­din


1.Schritt:

mache eine 3.5 jäh­ri­ge Aus­bil­dung 


Wo:

in einer Gold­schmie­de­werk­statt oder an einer Hand­werks­schu­le


Fähig­kei­ten:

du brauchst hand­werk­li­ches Geschick, Fein­mo­to­rik, Kon­zen­tra­ti­on und Gestal­tungs­ideen 


WIASOLA Tipp:

mache ein Prak­ti­kum bei einer Gold­schmie­din oder besu­che einen Gold­schmie­de­kurs - dann merkst du ob der Beruf deinen Vor­stel­lun­gen ent­spricht


Hand­werks­schu­len:

Schau mal:

Ring­ent­wurf aus Sil­ber­blech und Ple­xi­glass

pass­ge­naue Säge-Übung und ein­fa­ches Löten aus dem 1. Semes­ter der Gold­schmie­de-Aus­bil­dung in Hanau

Ring_Doppelt_gesägt
Aufriss_zum_sägen

WIASOLA Tipp nach dem Abschluss:

Bewirb dich bei ver­schie­de­nen Orga­ni­sa­tio­nen ( Sti­pen­di­en) oder loka­len Hand­werks­or­ga­ni­sa­tio­nen (Wett­be­wer­be)

 

zum Bei­spiel beim Land NRW - junge Design­ta­len­te im Hand­werk

https://www.hwk-swf.de/artikel/designtalente-handwerk-nrw-2022-jetzt-mitmachen-38,0,792.html

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