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Ein inspirierendes Fundstück!

Wie kann eine kleine Parfümflasche zu einem besonderen Schmuckstück werden?

Für Noa, eine ange­hen­de Gold­schmie­din, ist das eine span­nen­de Frage, die sie mit einer tollen Idee und hand­werk­li­chem Geschick zu einem ganz beson­de­ren Ring umge­setzt hat. 

 

Die ersten Ideen hält sie in kurzen Skiz­zen fest und ent­schei­det sich dann einen schüt­zen­den Raum um den klei­nen Flakon zu ent­wer­fen. Noa hat sich die Her­aus­for­de­rung gestellt auch eine funk­tio­nel­le Nut­zung zu desi­gnen. Das Fläsch­chen wird mit 2 Hal­te­run­gen oben und unten in der Archi­tek­tur des Sil­ber­ge­häu­ses fest­ge­hal­ten und kann von dort her­aus­ge­drückt werden. Das Silber hat sie leicht geschwärzt in Anleh­nung an den Indus­tri­al Style der 80er Jahre.

Woher kommt deine Leidenschaft für das Goldschmieden?

"Ich war schon immer sehr krea­tiv und wenn mir abends im Bett eine Idee kam, bin ich heim­lich auf­ge­stan­den und habe es gebas­telt oder gezeich­net. Erst dann konnte ich glück­lich ein­schla­fen."

Als Kind eines Archi­tek­ten­paa­res hat Noa gese­hen, dass auch hand­werk­li­ches Geschick und Kon­zen­tra­ti­on zur Umset­zung krea­ti­ver Ideen gehö­ren, Archi­tek­tur­mo­del­le und Zeich­nun­gen kennt sie gut. In ihrer Schul­zeit macht sie ein Prak­ti­kum bei einer Gold­schmie­din. Den Beruf findet sie span­nend, aber die sehr ruhige Art der Gold­schmie­din gibt ihr fast einen fal­schen Ein­druck vom Arbeits­all­tag – zu lang­wei­lig und zu einsam!

"Nach dem Abitur habe ich ein 4-mona­ti­ges Prak­ti­kum bei Dianne McFar­la­ne einer neu­see­län­di­schen Schmuck­künst­le­rin in Köln gemacht. Da hat es dann rich­tig klick gemacht! Sie hat mir gezeigt, dass Spaß im Arbeits­all­tag, ein inspi­rie­ren­des Umfeld und Gesprä­che über Kunst & Design mit Freun­den zum krea­ti­ven Schaf­fens­pro­zess gehö­ren."

Das kommt ihr jetzt in der Aus­bil­dung zur Gold­schmie­din an der Hand­werks­schu­le der ‚Staat­li­chen Zei­chen­aka­de­mie Hanau‘ zugute. Neben den künst­le­ri­schen Fer­tig­kei­ten wie Zei­chen und 3-dimen­sio­na­les Gestal­ten stehen in den ersten Aus­bil­dungs­jah­ren das Erler­nen von hand­werk­li­che Fer­tig­kei­ten wie zum Bei­spiel feilen, sägen, schmie­den und löten an. In den 3 Tagen Werk­statt­un­ter­richt pro Woche übt sie jeden Schritt zur Her­stel­lung eines Werk­stü­ckes bis zur Per­fek­ti­on, da jedes noch so kleine Detail abso­lut genau zusam­men­pas­sen und funk­tio­nie­ren muss.

Wie sieht ein Schmuckstück aus dem Werkstattunterricht aus?

"Das ist eine Lamel­len­bro­sche aus Silber. Sie wiegt nur 20 Gramm. Jede Lamel­le wird aus einem Sil­ber­blech aus­ge­sägt. Die Lamel­len müssen bei der Auf­rei­hung im per­fek­ten Abstand auf die Stege gesetzt werden. Die Nadeln und Stege habe ich aus Silber selber gezo­gen. Uns wurde für diese Auf­ga­be ein Maxi­mum von 4 Tagen in der Schul­werk­statt gege­ben, da es viele ein­zel­ne Schrit­te zu erar­bei­ten gibt und wir uns an den Maschi­nen abwech­seln müssen."

Improvisation a la Noa im Corona Lockdown!

Der plötz­li­che Weg­fall des Werk­statt­un­ter­rich­tes mit dem eige­nen Werk­platz, Maschi­nen zum Schlei­fen, Bren­nen, Gießen, den Meis­tern nicht mehr haut­nah beim Vor­füh­ren der ein­zel­nen Arbeits­schrit­te zu beob­ach­ten oder auch mal einen pas­sen­den Tipp bei einer schwie­ri­gen Gold­schmie­de­auf­ga­be gezeigt zu bekom­men - das war im Früh­jahr 2019 ein tota­ler Schock für die Schü­le­rIn­nen. Zum Glück muss jeder beim Start der Aus­bil­dung eine eigene Werk­zeug­kis­te mit über 100 Werk­zeug­tei­len mit­brin­gen. Noa hat sich einen alten Werk­statt­isch, einen Gas­bren­ner und noch eini­ges mehr orga­ni­siert und sich so ihre kleine Werk­statt im Wohn­zim­mer ihres Mini-Apart­ments gebaut. Mit Pflan­zen und inspi­rie­ren­den Fund­stü­cken hat sie sich ihre eigene krea­ti­ve Oase geschaf­fen und kann so pro­fes­sio­nell ihre 'Online' Auf­ga­ben umset­zen.

 

Ein Aus­blick auf ihren Wunsch später mal ein eige­nes Studio und eine Werk­statt zu haben, in dem sie ihre Design­krea­tio­nen ent­wer­fen, her­stel­len und ver­kau­fen kann. Nach der Aus­bil­dung möchte Noa noch ein Pro­dukt-Design Stu­di­um machen, um sich auch mit ande­ren Objek­ten zu beschäf­ti­gen und den Design- und Ent­wurfs-Pro­zess weiter zu ver­tie­fen.

Erst­mal steht der Abschluss als Gold­schmie­de­ge­sel­lin Ende 2022 mit der Prä­sen­ta­ti­on eines selbst ent­wor­fe­nen und gefer­tig­ten Schmuck­stü­ckes als nächs­ter Schritt vor ihr.

 

Noa's Auswahl von Werkstücken und ersten freien Arbeiten:

Name: Noa Ter Horst


Sie macht:

eine Aus­bil­dung zur Gold­schmie­din


Sie mag:

mor­gens gerne einen großen Milch­kaf­fe, Grie­chen­land und das Ost­asia­ti­sche Museum in Köln


Sie bewun­dert:

Diane McFar­la­ne - eine Schmuck­künst­le­rin aus Neu­see­land, die sie als mutige und starke Frau ken­nen­ge­lernt hat 


Ihr WIASOLA Tipp:

"Pro­bie­re erst­mal alles selber aus beim Heim­wer­ken - bohren, sägen, eine Gar­de­ro­be anbrin­gen. Du brauchst dafür keinen Mann."


Ihre 5 Lieb­lings­songs:

  •  Jake Houl­s­by  'Howl'
  • Little Simz  'Point and Kill'
  • Yael Naim  'Moment'
  • Dabeull  'You&I'
  • John­os­si  'Sum­mer­bree­ze'

Zu finden unter:

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